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Der #inklusionsrat und die Gemeinde Keltern zeigen, wie Inklusion funktioniert: Jeder kann mitmachen!
206.700 Meter – fast 207 Kilometer – sind die Konfirmanden*innen aus Keltern-Dietlingen zu Gunsten von Menschen mit Behinderung gelaufen (Christoffel-Blinden Mission). Der #inklusionsrat unterstützte die Läufer*innen mit Getränken und Müsliriegeln.
Quelle: Gemeindenachrichten Keltern 22/2022
Und weil Inklusion für uns alle da ist, schauen wir heute mal auf die Elterninitiative Rhein-Neckar (alle Rechte bei der Elterninitiative):
Elterninitiative Rhein-Neckar (elterninitiative-rhein-neckar.de)
Hier finden Sie unter anderem dieses Eltern-Infoblatt zur inklusiven Beschulung:
Eine tolle Information zum Thema „Inklusion macht Schule“ mit Kontaktadressen etc.
Quelle: FORUM – Magazin der Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 5/22
Wiernsheim, 11.10.2021. „Was lange währt, wird endlich gut.“ So lässt sich die lange Zeit von der Idee bis zur Umsetzung der „Toilette für alle“ in Wiernsheim treffend beschreiben. Zentral direkt an einer Bushaltestelle gelegen und nur wenige hundert Meter vom Kaffeemühlenmuseum entfernt, konnte nun die erste „Toilette für alle“ im Enzkreis eröffnet werden.
Die Herbstsonne strahlte mit den Gästen der kleinen Eröffnungsfeier um die Wette. Drei ältere Damen gaben in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung den Impuls, in der Ortsmitte eine barrierefreie öffentliche Toilette zu schaffen. Da kam der Förderaufruf des Sozialministeriums zur richtigen Zeit. Und so war die Gemeinde im Heckengäu eine der ersten landesweit, die vom Land einen Zuschuss von rund 4.000 Euro für die Schaffung einer „Toilette für alle“ erhielten. In seiner Begrüßung ging Bürgermeister Karlheinz Oehler daher auf die mehrjährige Baugeschichte ein, da immer wieder geeignete Lösungen gefunden werden mussten, um die Anforderungen an eine „Toilette für alle“ zu erfüllen. Die Toilette ist rund 9,5 qm groß und rund um die Uhr 365 Tage im Jahr mit dem Euro-Schlüssel zugänglich.
„Mehr als eine normale Rollstuhltoilette“
„Eine „Toilette für alle“ ist weit mehr als eine normale barrierefreie Rollstuhltoilette – und dennoch nicht zu verwechseln mit einer sog. „Unisextoilette“ oder einer „Toilette für das dritte Geschlecht“, erklärte Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg. Im Auftrag des Sozialministeriums begleitet der Selbsthilfeverband das Projekt „Toilette für alle“. Die Idee der „Toilette für alle“ stamme aus England und heiße dort „changing places“, also ein „Ort zum Wechseln“. Dieser Begriff werde aber in Deutschland von der Kunstszene für wechselnde Ausstellungen in Galerien genutzt. Deshalb habe man sich hierzulande für den Begriff „Toilette für alle“ entschieden. „Eine „Toilette für alle“ ist eine große Rollstuhltoilette mit ausreichend Bewegungsfläche für einen Menschen mit Behinderung und dessen Assistenz. Die Toilette ist zusätzlich ausgestattet mit einer höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, einem Patientenlifter für den Transfer vom Rollstuhl auf die Liege und zurück sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer.
„Jetzt ist auch ein Besuch des Kaffemühlenmuseums möglich.“
„Mit vollen Hosen kann man nicht teilhaben“, brachte Pagel-Steidl das Problem auf den Punkt. „Wo eine solche „Toilette für alle“ fehlt, müssen die Menschen hinter einem Busch, auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette oder im Kofferraum gewickelt werden“, machte sie die menschenunwürdige Situation bewusst. Angewiesen auf solche „Orte zum Wechseln“ seien alle Menschen, die aufgrund einer Behinderung, einer Krankheit oder des Alters inkontinent sind und auf Windeln nutzen. Schätzungsweise seien davon in Baden-Württemberg etwa 380.000 Menschen betroffen. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, dass als Freiwilligkeitsleistung die erforderliche Zusatzausstattung finanziell fördere. „In Wiernsheim ist das Geld gut angelegt und beispielsweise das weithin bekannte barrierefreie Kaffeemühlenmuseum entspannt besuchen, dort Kaffee und Kuchen genießen.“ Der „lange steinige Weg bis zur Eröffnung“ habe sich gelohnt.
„Ein Grund zum Jubeln.“
„Unsere Tochter Susanne würde fröhlich jubeln, wenn sie das hier alles sehen würde“, bestätigte Bruno Kohl. Der betroffene Familienvater und Vorsitzender des Elternvereins „Förderung Behinderter Pforzheim“ schilderte anhand von Beispielen aus dem Alltag, was es bedeutet, bei Ausflügen auf einen menschenwürdigen Ort zum Wechseln von Windeln angewiesen zu sein. Und so ließ er sich gerne „liften“, um das Besondere einer „Toilette für alle“ zu demonstrieren. Interessiert schaute auch Sanitärinstallateurmeister Dirk Ebert zu. Für ihn war es die erste „Toilette für alle“, die er installierte. „Schon aufgrund der steigenden Zahl älterer Menschen wird der Bedarf an solchen Toiletten in den nächsten Jahren zunehmen“, so Ebert.
INFO
Die rund 9,5 qm große Rollstuhl-Toilette befindet sich in einem Garagengebäude direkt an der Bushaltestelle Mühlstraße. Sie ist zusätzlich ausgestattet mit einer höhenverstellbaren Wandklappliege für Erwachsene, einem mobilen Patientenlifter (Hebetuch vorhanden) sowie einem luftdicht verschließbaren Windeleimer. Die Toilette ist mit Euro-Schlüssel rund um die Uhr zugänglich. Alternativ ist der Zugang auch mit einer 50-Cent-Münze möglich.
Quelle: »Toiletten für alle« in BW · Pressemitteilungen (toiletten-fuer-alle-bw.de)